Naturbaustoffe für die Altbausanierung
Es gibt für fast alle Bereiche der Altbausanierung bewährte und kostengünstige Naturbaustoffe. Aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften sind sie oft sogar besser geeignet als konventionelle Baustoffe. So können einige von ihnen Feuchtigkeit puffern und wieder abgeben, Schimmel vermeiden oder kostengünstige Dämm-Methoden ermöglichen, die auch über einen guten sommerlichen Hitzeschutz verfügen.
Einsatzbereiche der Naturbaustoffe im Überblick
Hier finden Sie die passenden Naturbaustoffe für die jeweiligen Einsatzbereiche im Kurzüberblick:
Ökologische Bewertung
Bei schlecht gedämmten Altbauten gilt: je besser die Dämmung, desto besser die Ökobilanz. Grund dafür ist der hohe Energiebedarf und CO2 Produktion in der späteren Nutzungsphase. Teilweise kann sogar ein Abriss und Ersatz durch ein ökologisches Passivhaus besser sein als der Erhalt eines schlecht gedämmten und schlecht dämmbaren Gebäudes.
Deshalb sollte bei der Bestandssanierung eine möglichst gute Wärmedämmung vorgesehen werden. Da sich das häufig nur schwer finanzieren lässt, sollte so gut wie finanziell möglich gedämmt werden.
Auch kleine Maßnahmen sind besser als keine. Für die meisten Bereiche stehen dafür wohngesunde Naturbaustoffe zur Verfügung.
Bauphysikalische Probleme
Bei vielen alten Gebäuden bringt eine gute und umfassende Dämmung große bauphysikalische Probleme wie Wärmebrücken oder Konvektion und damit die Gefahr von Bauschäden durch Feuchte mit sich. Daher ist in jedem Fall eine fachkundige Beratung wichtig. Insbesondere bei erhaltenswerten Fassaden, die eine Dämmung von innen notwendig machen, kann es kompliziert werden. Auch aufsteigende Feuchtigkeit ist ein häufiges Problem. Viele dieser Probleme lassen sich mit Naturbaustoffen besser lösen, als mit konventionellen Baustoffen.
Schadstoffsanierung – Gifte im Altbau
Eine weitere Herausforderung sind viele Schadstoffe, die vor allem ab 1930 bis in die 1980-er Jahre verbaut wurden, wie bestimmte Parkett- und Bodenkleber, Holzschutzmittel, Asbest und andere Stoffe, die man nicht in der Raumluft haben möchte. Diese Gifte entfalten über Jahrzehnte ihre Wirkung. Daher empfiehlt sich vor jeder größeren Sanierung eine Analyse der möglichen Schadstoffbelastung.
Rentabilität energetischer Sanierung
Da eine umfassende energetische Sanierung auf Passivhaus-Niveau meist nicht finanzierbar ist, kommen häufig kleinere Maßnahmen zum Einsatz, die aber den Energieverbrauch zum Teil erheblich senken können.
Sehr günstig: die Einblasdämmung
Das Einblasverfahren kann mit wenig Aufwand und geringen Kosten eine deutliche Energieeinsparung herbeiführen. Eine Kerndämmung (6 cm) eines zweischaligen Mauerwerks (2 x 12 cm Mauerwerk) mit Silikatleichtschaum ist bei normaler Nutzung in etwa 5 Jahren allein durch die Heizkostenersparnis zu finanzieren. Für die Dachgeschossdämmung oder die nachträgliche Dachschrägen-Dämmung mit Zellulose gibt es je nach Konstruktion ähnlich kurze Amortisationszeiten.